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GetUp!

genehmigt am 05.03.2019
Projektträger: Verein Soziales Wohnhaus Neunkirchen

Das Projekt „Get up!“ soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus schwierigen sozioökonomischen Verhältnissen eine sinnvolle Tagesstruktur bieten, in deren Rahmen sie für die Arbeitswelt nötige Fähigkeiten und Fertigkeiten trainieren. 

Der Verein Soziales Wohnhaus Neunkirchen (kurz SoWo) betreut in drei Bereichen seit nunmehr 28 Jahren in Neunkirchen Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis ca. 25 Jahren, welche von der Kinder- und Jugendhilfe wie auch von der Sozialhilfe zugewiesen werden. Um den Jugendlichen, welche (noch) keiner regulären Ausbildung/Arbeit nachgehen, auch ein geeignetes Arbeitsfeld zur Verfügung zu stellen, bedarf es eines niederschwellig angelegten Arbeitstrainings, das im Zuge des Projekts „Get up!“ erweitert wird.

Ausgangslage:
Die Betreuung und Unterbringung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch den Verein Soziales Wohnhaus wird über Tagsätze durch die Jugendhilfe sowie Sozialhilfe (Obdachlosigkeit) des Landes Niederösterreich finanziert. Die Kosten für das nötige Arbeitstraining in der hier vorgestellten Form wären über die regulären Tagsätze für den Verein so nicht leistbar, weshalb sich durch das vorliegende Projekt ein enormer Mehrwert für die Jugendlichen ergibt.

Die im Rahmen eines zweijährigen Vorläuferprojekts („fit4life“), das aus den Mitteln des Fonds Gesundes Österreich gefördert wurde, geleistete Vorarbeit soll durch das vorliegende Projekt wesentlich erweitert werden. Einerseits sollen neu hinzukommende Jugendliche ebenfalls die Chance für dieses Arbeitstraining bekommen, andererseits wird das Projekt von zwei Halbtagen auf vier Halbtage erweitert und dadurch um die Bereiche Karriere-Coaching und Arbeitstraining im Außen (Gmoaweide) erweitert.

Vorhaben/Aktivitäten:
Das Arbeitstraining findet wöchentlich an vier Halbtagen zu jeweils vier Stunden von 8.30-12.30 statt, wobei an jedem Wochentag ein anderer Schwerpunkt im Fokus steht:

  • Garten & Ernährung (Montag): Die Jugendlichen lernen im Aufbau und der Pflege eines Gartens den Kreislauf der Natur am eigenen Tun erleben und erfahren. In Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein Obststadt wird in Neunkirchen der sogenannte Beserlpark, der von der Gemeinde hierfür zur Verfügung gestellt wurde, gärtnerisch gestaltet. Die Bevölkerung profitiert von kostenlosem Obst, Gemüse und Kräutern. In Workshops zu gesunder und nachhaltiger Ernährung ernten und verkochen die Jugendlichen regionale und saisonale Lebensmittel.
  • Karriere-Coaching (Dienstag)

Im Karriere-Coaching erarbeiten die Jugendlichen ihre Berufsziele. Sie werden unterstützt bei der Erstellung ihres Lebenslaufes und des Motivationsschreibens, bei Vorbereitungen auf ein Vorstellungsgespräch und bei der Stellensuche, wobei sie Unsicherheiten überwinden und Selbstvertrauen gewinnen. In Lerneinheiten werden sie auf die bei vielen Firmen üblichen Aufnahmetests vorbereitet, ergänzend werden Exkursionen und Praktika in Betrieben angeboten.

  • Sport & Kultur (Donnerstag): Der Großteil unsere Jugendlichen weist große körperliche Defizite auf. Unser Sport- und Bewegungsprogramm zielt darauf ab den Körper auf Anstrengungen im Arbeitsalltag vorzubereiten. Das Sport- und Bewegungsprogramm kombiniert mit erlebnispädagogischen Maßnahmen wird sehr abwechslungsreich gestaltet, dazu zählen z.B. Wanderungen, Bewegungsspiele, Eislaufen, Kletterparcours, Schwimmen und vieles mehr.

Der zweite Schwerpunkt dieses Tages besteht in der Auseinandersetzung des Menschen mit seiner eigenen Kultur, etwa bei Museums-Besuchen, Gestaltungsprojekten und Thementagen, wodurch sich den Jugendlichen neue Blickwinkel auf die Welt eröffnen.

  • Arbeitstraining im Außen (Freitag): In Zusammenarbeit mit der Greencare Pädagogik am Gmoa-Weidhof bieten wir unseren Jugendlichen ein Hineinschnuppern in die reale Arbeitswelt. Am Fuße der hohen Wand erfahren sie landwirtschaftliche Praxisfelder wie Versorgung des Viehbestandes und auch das Instandhalten von Weiden. Unser geschützter Rahmen wird ausgedehnt und unsere Jugendlichen sind gefordert sich den Arbeitsanforderungen zu stellen.