Einleitung

Historie:

Der aufstrebende Fremdenverkehrsort Payerbach – seit 1909 von Reichenau verwaltungsmäßig abgetrennt und eine eigene Gemeinde bildend – wollte insbesondere in den Sommermonaten seinen Gästen eine angenehme Kuratmosphäre schaffen, zu der natürlich regelmäßig Kurkonzerte gehörten.

Der neue, wesentlich größere Musikpavillon wurde durch das Payerbacher Verwaltungskomitee (vormals Payerbacher Badegesellschaft) geschaffen und mit der Ausführung der Payerbacher Zimmermeister Karl Weinzettl betraut.

Die Kosten hierfür betrugen 9.263,15 Kronen.

Beschreibung:

Der zweiarmige Holzständerbau ruht auf einem Fundament aus Grünschiefer- Bruchsteinmauerwerk mit Betonboden. Der zentrale Pavillon (kapellenartig mit 5/8 Schluss) weist ein eingeschwungenes Zeltdach mit Glockentürmchen auf. Bemerkenswert sind die Holzverbindungen und Holzkonstruktionen mit reichem Laubsäge- und Kerbschnittdekor, wie sie bei den meisten Veranden der Villenbauten in Payerbach und Reichenau und darüber hinaus bei ähnlichen Bauten in den Sommerfrischen um 1900 üblich waren.

Der Musikpavillon wurde anlässlich der Fahnenweihe des Männergesangsvereines Payerbach am 4. Juli 1909 feierlich seiner Bestimmung übergeben.

In ihm fanden früher Kurkonzerte in der Sommersaison statt.

Ausgangslage

Der 1909 errichtete Pavillon wurde in den Jahren 1948, 1968, 1975 und zuletzt 1999 renoviert. Nun ist eine Generalsanierung des denkmalgeschützten Pavillons geplant. Mit dem Bundesdenkmalamt wurden bereits Gespräche geführt (Bescheid vom Jahr 2016).

Park und Pavillon sind Mittelpunkt des alljährlichen Jakobikirtags im Juli, des Weltkulturerbe-Festes Ende August/Anfang September und des Jakobimarktes, der von Mai bis Oktober jeweils am ersten Samstag stattfindet. Im Pavillon finden auch weitere Veranstaltung statt, wie zum Beispiel in den Sommermonaten diverse Konzerte der Internationalen Sommerakademie und der Payerbacher Meisterkurse. Alle 2 Jahre findet im Jänner die Payerbacher Rauhnacht statt. Zusätzlich wird der Pavillon für Trauungen/Hochzeitsfeste genutzt.

Vorhaben/Aktivität

Folgende Restaurierungsmaßnahmen sind geplant:

- Restaurierung der tragenden Holzteile

- Teilweise Erneuerung bzw. Restaurierung der Holzverschalung

- Restaurierung bzw. Neuherstellung der Fenster

- Ausbesserung bzw. Rückführung der Verglasung an den Originalbestand

- Erneuerung der Elektroinstallationen samt Beleuchtung

- Untersuchen der originalen Malschicht

- Restaurierung des Ölanstriches, Nachstellen von beschädigten und neuangefertigten Flächen

- Neuherstellung des Podiums aus Holz

- Restaurierung des Terrazzofußbodens

- Übersteigen und Ausbesserungen des Daches

- Ausbessern der Verblechungen, Dach- und Hängerinnen inkl. Anstrich

- Kontrolle und Restaurierung des Mauerwerks im Sockelbereich

Bezug zur Entwicklungsstrategie

AF2 Output 9: Das rege kulturelle Leben in der Region NÖ Süd wird laufend erweitert… Indikator: Anzahl der Kulturveranstaltungen.