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Die Jugend zurück ins Zentrum holen

08.03.2021

Martina Petz ging in ihrer Diplomarbeit der Frage nach, was die Stadtgemeinde Neunkirchen tun müsste, um die Jugend zurück ins Zentrum zu bringen. Das Rezept klingt einfach: Wohlfühlen im öffentlichen Raum fördern, den Jugendlichen die Möglichkeit einer Bühne bieten und sie mitreden lassen. Martina Petz, Lehramtsabsolventin der Universität Wien, wird ihr Wissen in Zukunft unter anderem in Geografie an ihre Schüler*innen weitergeben. Davor galt es aber, in ihrer Diplomarbeit unter Beweis zu stellen, dass sie das auch wissenschaftlich betrachten kann und in Raumfragen firm ist. Dass ihr junge Leute und deren Bedürfnisse am Herzen liegen, ist schon dadurch spürbar, dass sie bei der Freiwilligen Feuerwehr die Feuerwehrjugend unter ihre Fittiche nimmt. Ihr Wunschthema für die Diplomarbeit hat sie mit –Jugendliche zurück ins Stadtzentrum holen – Bedeutung von öffentlichen innerstädtischen Räumen für junge Menschen am Beispiel Neunkirchen/NÖ– an der Themenbörse Abschlussarbeiten gefunden. Ihre wissenschaftlichen Ergebnisse der Arbeit hat sie am 2. März dem Bürgermeister und dem Vizebürgermeister präsentiert.

Erwachsene sehen Raum anders als Jugendliche
Interessant ist die Erkenntnis aus der Diplomarbeit, dass Erwachsene ein anderes Raumverständnis haben, als Jugendliche. Während Erwachsene ein eher funktionales Raumverständnis haben, sehen Jugendliche Raum als Sozialraum, indem sie mit anderen interagieren und von anderen lernen können. Martina Petz legt Neunkirchen in aller Kürze Folgendes nahe: Jugendlich sollen die Möglichkeit zum Mitreden und Mitgestalten haben. Für sie gibt es kein –zu viel–. Je mehr Beteiligung und Mitsprache, desto bessere Ergebnisse gibt es. Die Empfehlung für Neunkirchen lautet aber auch, nicht Nachahmer*in zu sein, und Projekte aus anderen Städten zu übernehmen, sondern das zu optimieren, was da ist. Conclusio: Es gilt, schlichtweg, herauszufinden, was Jugendliche konkret brauchen, um IHR Neunkirchen zu erleben. Bereits mit kleineren Investitionen kann die Aufenthaltsdauer im öffentlichen Raum – auch am Hauptplatz – erhöht werden. Das Aufstellen mehrerer Parkbänke würde fürs Erste schon reichen. Eine Bühne zu bieten, beispielsweise mittels Betonsockeln, ist aus barrieretechnischen Gründen schon schwieriger, und wahrscheinlich sogar unmöglich. Neunkirchen ist schon jetzt gut unterwegs, wenn es um seine Jugend geht. Die Stadtgemeinde lieÖ einen Pumptrack am Areal zwischen ehemaliger Kletterhalle und Hallenbad errichten und investiert schon jetzt in die zukünftigen Jugendlichen, indem sie die soziale Arbeit in den Kindergärten unterstützt (LEADER-Projekt). Die gesamte Diplomarbeit von Martina Petz kann im Archiv der Themenbörse nachgelesen werden.

Foto Credit: Mag. Susanne Kohn/Stadtgemeinde Neunkirchen
Text Credit:
Mag. Karin Peter/NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB)